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Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Malchow

Kurzfassung Heft 1

erschienen: 1994

Autor: Karl-Heinz Oelke
 

 

Mit der Broschüre soll an eine Gruppe von Menschen erinnert werden, deren Familien seit Mitte des 18. Jahrhunderts zu den Malchower Bürgern gehörten, die hier lebten und arbeiteten und vielleicht heute noch mit ihren Nachkommen in Malchow wohnen würden, wenn sie nicht durch die Nationalsozialisten von hier und aus Deutschland vertrieben worden wären.

 

Eine Broschüre, die erinnert und mahnt

Nicht allen gelang die Flucht, viele mussten in Vernichtungslagern ihr Leben lassen. Beim Lesen dieses Heftes wird deutlich, wie schwer man es den Juden immer wiedergemacht hat und wie sehr sie leiden mussten. Aber sie waren Malchower wie jeder andere, nur sie hatten eine andere Religion. Und so soll dieses Heft uns mahnen, anders Denkende und Minderheiten zu akzeptieren, sie als gleichwertige Menschen anzuerkennen.

 

Einfluss jüdischer Familien auf Malchow

Viele jüdische Familien wie Jacobson, Schlomann, Levy, Löwenthal oder Ladewig waren angesehene und verdienstvolle Malchower Bürger. So übten z.B. um 1900 herum jüdische Bürger maßgeblich Einfluss auf die Geschichte der Inselstadt Malchow aus. Sie besaßen Geschäfte, Häuser, Speicher und Gärten, waren Mitglied im Bürgerausschuss, im Schulvorstand, im Vorstand des plattdeutschen Vereins, des Kriegervereins, des Verkehrsverein, des landwirtschaftlichen Vereins. Jüdische Mitbürger waren Kriegsteilnehmer und wurden für ihre Tapferkeit mit militärischen Auszeichnungen geehrt. Einige von ihnen ließen für Deutschland im 1.Weltkrieg ihr Leben. Jüdische Bürger waren Mitinitiatoren zur Unterstützung von Notleidenden oder zur Errichtung von Denkmalen. Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Mitbürger in Malchow, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet und deportiert wurden, sind in unserer Inselstadt „Stolpersteine“ vor den ehemaligen Häusern der Familie Jacobson in der Güstrower Straße 60 sowie der Familie Schlomann in der Langen Straße 43 verlegt worden.

 

Die Stolpersteine

Das Anliegen der Verlegung von sogenannten „Stolpersteinen“ ist es, auf das Schicksal dieser Menschen nicht nur hinzuweisen, sondern sie dem Vergessen zu entziehen und ihnen auf diese Weise ein Stück Würde zurückzugeben, die ihnen gewaltsam genommen wurde. Die Artikelserie wird fortgesetzt mit dem Heft 2 „Das Munitions- und Sprengstoffwerk in Malchow 1938-1945“.

 

Dieter Kuth

(Stadtarchivar)