Aus der Geschichte Malchower Schulen
Kurzfassung Heft 3
erschienen 1996
Hauptautor: Dr. Erich Martin
Zum Autorenkollektiv gehörten auch Martina Kahl, Roger Trelenberg, Hans Hübner, Eberhard Fromhold-Treu und Joachim Stein mit Einzelbeiträgen, die konkret im Inhaltsverzeichnis aufgeführt werden.
Dr. Erich Martin betrachtete die verschiedenen Entwicklungsphasen des Malchower Schulwesens im Zusammenhang mit der jeweiligen geschichtlichen und politischen Gesamtentwicklung.
Das Heft 3 „Aus der Geschichte der Malchower Schulen“ gibt dem Leser einen Einblick in rund 400 Jahre Malchower Schulgeschichte, beginnend mit dem mittelalterlichen Schulwesen bis in die Zeit um 1996 mit Ausblick in die Zukunft der Malchower Schulen. Gleichzeitig wird in mehreren Einzelbeiträgen die große Vielfalt der Malchower Schullandschaft sichtbar.
Die erste Schule in Malchow
Für Malchow wird erstmals 1366 eine Schule genannt. Eine alte Urkunde sagt aus, dass der Rat damals das Schulhaus als Rathaus benutzte. Diese Schule war eine Pfarrschule. Der Volksschulbesuch in Malchow war bis ins 18. Jahrhundert nicht nur von dem guten Willen der Eltern, sondern vor allem von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Eltern abhängig. In Malchow gab es bis 1765 keinen Schulzwang für die öffentliche Schule.
Die Schulpflicht
Erst mit der Verordnung des Rates vom 06.Oktober 1765 wurden alle Bürger verpflichtet, ihre Kinder in die städtische Schule zu schicken. Das Schulgeld musste nach jedem Quartal innerhalb von 14 Tagen gezahlt werden. Die öffentliche Schule war bald nicht mehr in der Lage, die Gesamtzahl der Kinder aufzunehmen, so dass sich die Notwendigkeit ergab, Privatschulen zu gründen. Vorläufer dieser waren oft einfache Klipp- und Nebenschulen. Sie waren Schreib- und Leseschulen für arme Leute, aus denen sich später private Schulen entwickelten. Im 18. Jahrhundert betrieb die Witwe Mistfeld eine solche Schule.
Nach der Verordnung zur Schulpflicht für alle Kinder gab es weitere Bestrebungen zur Einrichtung von privaten Nebenschulen. Eine gewisse Bedeutung erlangte die Privatschule der Schwestern Mathilde und Anna Podesta ab dem 06.Dezember 1848.
Das 19. Jahrhundert bringt Veränderungen
Im 19. Jahrhundert kam es dann zu tiefgreifenden Veränderungen der Schulverhältnisse in Malchow:
- Die Abhängigkeit des Schulwesens der Stadt vom Kloster wurde beendet.
- Die Schüler konnten, nach Geschlecht und Alter getrennt, in mehreren Klassen unterrichtet werden.
- Die allgemeine Schulpflicht der Kinder zwischen dem 6. und 14. Lebensjahr wurde durchgesetzt.
Dr. Martin beschreibt sehr ausführlich die Vielfalt und Kompliziertheit des Malchower Schulwesens im 19. und im 20. Jahrhundert einschließlich der ersten Jahre nach der politischen Wende.